2.4 Systeme in der Nähe einer magnetischen Instabilität
In einigen Systemen, wie z.B. in den isostrukturellen Systemen CeCu2Si2
oder CeNi2Ge2, kann man durch gezielte Variation
eines Kontrollparameters, meist Dotierung oder Druck, den physikalischen
Grundzustand beeinflussen. Im nicht ordnenden CeNi2Ge2
kann durch Austausch von weniger als 20 % Nickel durch Kupfer [Steglich96b]
ein antiferromagnetischer Phasenübergang induziert werden. Der kritische
Wert des Kontrollparameters, bei dem die Ordnung gerade auftritt, also
TN ® 0 K, wird als quantenkritischer
Punkt bezeichnet, an diesem Punkt geschieht also ein Quantenphasenübergang
bei T = 0 K. Dieser Übergang wird von räumlich und zeitlich
sehr ausgedehnten antiferromagnetischen Fluktuationen begleitet. In den
physikalischen Eigenschaften äußert sich die Nähe eines
quantenkritischen Punktes im sogenannten Nicht-Fermiflüssigkeits-Verhalten,
dessen Auswirkungen bereits weiter oben skizziert wurden.