3.4 Europiumhaltige Verbindungen

Bei einem Schmelzpunkt von 822 °C und einem Siedepunkt von 1527 °C ist Europium weniger problematisch als Ytterbium, so daß viele Proben nicht im Tantaltiegel hergestellt werden müssen. Das Problem bei Europium ist die enorme Reaktionsfreudigkeit, die die Oberfläche sogar in der Handschuhbox (Argonatmosphäre mit einem Anteil an O2 und H2O von jeweils < 1 ppm) innerhalb von Sekunden sichtbar oxidieren läßt. Von der Bereitstellung der Ausgangsmaterialien bis zum Aufschmelzen der Probe im Lichtbogenofen muß hier ständig in der Argonatmosphäre gearbeitet werden. In den beiden Kammern des neuen Lichtbogenofens ("Mono-Arc") ist dies jetzt leicht möglich (Eine detaillierte Beschreibung des Ofens findet man bei [Heuser96]). Dabei kommt es dem Experimentator zugute, daß Europium sehr weich ist und sich daher gut bearbeiten und abwiegen läßt.


Der Mono-Arc

Die erste von zwei Kammern des Lichtbogenofens dient der Vorbereitung. Die Ausgangsmaterialien werden hier gemischt bzw. in einen Tiegel geschichtet. Hier können außerdem Materialien und die benötigten Tiegel und Halterungen zum Aufschmelzen mehrerer Proben aufbewahrt werden. Man muß dann nicht für jede einzelne neue Probe den gesamten Ofen mehrmals evakuieren, um eine reine Argonatmosphäre zu erhalten. In der zweiten Kammer befindet sich die Schweißelektrode und der wassergekühlte Tiegelboden, auf den die jeweils benötigten Tiegel und Halterungen aufgeschraubt werden können. Das Aufschmelzen der Proben bzw. Verschweißen der Tantaltiegel geschieht in dieser Kammer.

Um während des gesamten Herstellungsvorganges europiumhaltiger Proben sicherstellen zu können, daß insbesondere das reine Europium nicht mit dem Luftsauerstoff in Kontakt geraten kann, wurde der neue Lichtbogenofen um ein paar Details erweitert:


Kapitel 3.3