4.2 Raster-Elektronen-Mikroskopie

Um die Anzahl der in einer Probe enthaltenen Phasen zu bestimmen, bedient man sich der Raster-Elektronen-Mikroskopie (REM). Mit einem Zusatzgerät ist durch die energiedispersive Röntgenanalyse (EDX) außerdem eine chemische Analyse der Phasen möglich. Die Messungen wurden von H. Schneider am Institut für anorganische Chemie II der TH Darmstadt durchgeführt. Eine genauere Beschreibung dieser Verfahren findet man bei [Schank94].


Bestimmung der Phasenreinheit

Die Oberfläche der Probe wird mit einem fokussierten Elekktronenstrahl zeilenweise abgetastet. Beim Auftreffen des Strahls auf das Probenmaterial entstehen Sekundärelektronen niedriger Energie. Der reflektierte Primärstrahl und der Sekundärelektronenstrahl werden mit einem Detektor nachgewiesen und auf einem Bildschirm dargestellt. Die Position eines Bildpunktes ergibt sich aus der Position des Primärelekktronenstrahls, und die Anzahl der emittierten Sekundärelektronen moduliert dessen Helligkeit. So entsteht ein topographisches Abbild der Probenoberfläche. Unter Berücksichtigung der Oberflächenbeschaffenheit lassen sich die unterschiedlichen Helligkeitsstufen den verschiedenen Phasen der Probe zuordnen und somit auch deren Anzahl bestimmen.

Energiedispersive Röntgenanalyse

Aufgrund der Wechselwirkung des Primärelektronenstrahls mit dem Probenmaterial entsteht Röntgenstrahlung. Je nach Energie der Primärelektronen emittieren die Atome Serien von wenigen Spektrallinien, die für das jeweilige Element charakteristisch sind. Die Messung der Intensität der einzelnen Linien ermöglicht eine quantitative Aussage über die chemische Zusammensetzung der einzelnen Phasen der Probe. Die Schwierigkeit dabei besteht darin, daß aufgrund der endlichen Breite der Spektrallinien häufig mehrere Peaks zusammenfallen, wie z.B. die L-Linie von Ytterbium mit der K-Linie von Aluminium. Daher ist diese Analyse oft mit einem sehr großem Fehler behaftet.
Kapitel 4.1