Die qualitativ hochwertigsten Proben erhält man auf die folgende Art: Nickel und Germanium müssen genau im stöchiometrischen 1 : 1-Verhältnis eingewogen werden. Man verhindert so eine statistische Unordnung auf den Ni / Ge-Gitterplätzen. Außerdem muß ausreichend Cer zur Verfügung gestellt werden. Ein Überschuß von 0,5 % bringt hervorragende Ergebnisse, hingegen liegen Proben mit einem Cer-Überschuß von 2,5 % nicht mehr innerhalb des Homogenitätsbereichs. In diesen Proben treten bereits Fremdphasen auf [Müller-Reisener95]. Mit einem Cer-Überschuß von 0,5 % verhindert man ebenso Komplikationen aufgrund von Qualitätsproblemen des verwendeten Ausgangsmaterials.
Die ausgeprägten Quantenfluktuationen, die in hochwertigen Proben bei tiefen Temperaturen zu Nicht-Fermiflüssigkeits-Verhalten führen, haben keine Erhöhung des als Maß zur Bestimmung der Probenqualität herangezogenen Restwiderstands. Das ist ein wichtiges Ergebnis, da sich die Auswirkungen auf den Verlauf des Widerstands der einzelnen Probe in Form von Nicht-Fermiflüssigkeits-Verhalten deutlich bemerkbar machen.
In Zukunft wird die Frage zu klären sein, ob die in manchen Proben
beobachtete Supraleitung intrinsisch ist. Ferner ist ein weiterer Übergang
bei etwa 1 K unter hohem Druck oberhalb von 17 kbar beobachtet worden [Steglich96].
Da die Übergangstemperatur eine andere als die erwartete Volumenabhängigkeit
aufweist, muß hier ebenfalls gefragt werden, ob dieser Übergang
intrinsisch ist. Außerdem steht die Bestimmung der Art dieser Anomalie
noch aus. Es könnte eine ähnliche Untersuchung stattfinden um
herauszufinden, ob stärkere Quantenfluktuationen in Ce(Ni1xCux)2Ge2
nahe dem kritischen Wert x » 0,2 Auswirkungen
auf das Restwiderstandsverhältnis haben.
Kapitel 6 |