5.9 Europium-Verbindungen
Im Rahmen dieser Arbeit wurden erstmalig in unserem Labor Versuche unternommen,
ternäre Verbindungen auf der Basis von Europium herzustellen. Über
diese Systeme ist aufgrund der Schwierigkeiten bei der Probenpräparation
durch die enorme Reaktionsfreudigkeit von Europium (siehe Kapitel
3.4) praktisch noch nichts bekannt. Diese Verbindungen sollen wie zuvor
schon Verbindungen auf Basis von Uran, Cer und Ytterbium physikalisch in
ihren Tieftemperatureigenschaften charakterisiert werden. Auch hier wird
kondoartiges Verhalten vermutet (siehe Kapitel
2.2.3) und die Existenz von Schwere-Fermionen-Systemen erwartet. Den
Anfang der Untersuchungen machten die ternären Verbindungen EuCuAl
und EuNiAl. Entsprechende Verbindungen sind mit allen anderen Lanthaniden
bekannt [Oesterreicher73].
EuCuAl
Es wurden zwei Proben der Verbindung EuCuAl auf verschiedene Weise hergestellt,
im Tiegel und direkt im Lichtbogenofen. Bei der zweiten Methode ergab sich
das Problem, daß sich das Ausgangsmaterial zwar aufschmelzen ließ,
aber nur zögernd zur Reaktion zu bewegen war. Nach den ersten Aufschmelzversuchen
enthielt die Probe noch größere Einschlüsse aus reinem
Kupfer.
Die Röntgendiffraktogramme beider Proben sind identisch, weshalb
man Probleme durch ein Abdampfen von Europium beim Aufschmelzen im Lichtbogenofen
ausschließen kann. Jedoch zeigen sie nur eine große Anzahl
sehr schwacher Peaks, die sich keiner Struktur zuordnen lassen. Von einer
der Proben wurde daher eine EDX-Analyse erstellt.
Die REM-Aufnahme (Abbildung 5.32)
zeigt relativ undeutlich drei Phasen (der dunkle Fleck unten in der Mitte
dürfte von einer Kontamination der Probenoberfläche herrühren).
Die Auswertung der EDX-Analyse ergibt Eu2CuAl3 für
Bereich (1), eine Zusammensetzung aus dem Homogenitätsbereich einer
EuCu1+xAl1x-Verbindung für Bereich (2)
und EuCu2Al2 für Bereich (3), die Existenz der
gewünschten Verbindung ist somit unwahrscheinlich. Der vermutlich
große Homogenitätsbereich der EuCu1+xAl1x-Verbindung
dürfte aber die Herstellung in phasenreiner Form deutlich erschweren.
EuNiAl
Ein erster Versuch der Herstellung von EuNiAl ist fehlgeschlagen, weil
der Tantaltiegel während des Aufschmelzvorganges zerstört wurde.
Ein weiterer Versuch wurde aus Zeitmangel nicht unternommen.